Bürger- und Junggesellenschützenverein Ahaus 1482/1606 e.V.

Die Vereinshistorie...

… des Bürger- und Junggesellenschützenvereins 1482/1606 e.V.

Aus den durch die Fürstbischöfe als Landesherren organisierten Verteidigungsübungen, die seit 1489 belegt sind, entstand wahrscheinlich nach einem Überfall auf Ahaus im Jahre 1583 der Bürgerschützenverein. Der Vogel an unserer Königskette trägt die Jahreszahl 1584. Durch einen Beschluss des Stadtrates bekamen auch die Junggesellen im Jahre 1606 das Recht im Sommer ein Schützenfest zu feiern. Schon zu diesen Zeiten wurde auf einen Vogel geschossen, der auf eine Stange gesetzt wurde.

Nach dem 30-jährigen Krieg erfuhr das Schützenwesen in Ahaus eine Förderung durch den Fürstbischof Bernhard von Galen. Schon damals erhielt der Schützenkönig eine Ehrengabe. Im Jahre 1767 schenkte der Kurfürst von Köln und Bischof von Münster Maximilian Friedrich Graf von Königseck der Bürgerkompanie eine Fahne, nach deren Vorbild bis heute die Fahnen des Bürger und Junggesellen Schützenvereins erstellt wurden. 

Im Jahre 1800 hat der Junggesellenschützenverein Ahaus ein Protokollbuch angelegt, das noch heute vorhanden ist. Im 18. und 19. Jahrhundert fanden die Schützenfeste aufgrund vieler kriegerischer Auseinandersetzungen nur unregelmäßig statt. Das gesellige Feiern rückte dabei immer mehr in den Vordergrund. Den Ablauf der Feste beschreibt ein Festplakat von 1858. An wesentlichen Inhalten (Ausholen der Fahnen, Festgottesdienst, Vogelschießen, Sternschießen, Proklamation des Königspaares, Schützenbälle) wird noch heute festgehalten. 

Bereits 1884 wurde zum 300-jährigen Bestehen des Vereins ein Jubelfest organisiert. Auch im 20. Jahrhundert wurden zu Friedenszeiten die Schützenfeste gefeiert. Unter dem Druck der Nationalsozialisten, die nur noch Wehrsportgruppen zulassen wollten, schlossen sich 1938 die drei Ahauser Schützenvereine (Bürger, Junggesellen und Feldmark) zu einem Verein zusammen. 1939 gab es ein gemeinsames Schützenfest kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. 

Nach dem 2. Weltkrieg fanden seit 1948 wieder Schützenfeste der einzelnen Vereine statt, wobei der Bürgerschützenverein und der Junggesellenschützenverein im jährlichen Wechsel ihr Schützenfest feierten. 1970 schlossen sich diese beiden Vereine zum Bürger- und Junggesellenschützenverein zusammen. Alle zwei Jahre wird seitdem zu Pfingsten das Schützenfest gefeiert. In den Jahren, in denen es kein Schützenfest gibt, findet das Bataillonsfest, ein Fest für die ganze Familie statt. Bei diesem Fest wird ein Kinderkönigspaar ermittelt. 

Für das Jubelfest 2007 (425/400 Jahre) wurde das Festzelt zum ersten Mal auf einem neu errichteten „Bolz und Festplatz“ im Schlossgarten aufgestellt. Dort findet seit dem auch das Vogelschießen um die Königswürde statt. Das erste Kaiserschießen der Vereinsgeschichte fand am Pfingstmontag 2007 unter den ehemaligen Königen statt. Das erste Kaiserpaar lautet: Johannes Wiefhoff und Siegrid Dorgeist.